Oud
Geschichte
Die Oud ist eine Kurzhalslaute und stammt aus dem Vorderen Orient. Die älteste Abbildung einer Oud stammt aus dem Jahr 868. Seitdem waren Aufbau und Form der Oud in stetigem Wandel. Im Mittelalter wurde die Oud schließlich durch zurückkehrende Kreuzfahrer über Byzanz im Osten und über Spanien im Westen Europas verbreitet und erreichte im 16. Jahrhundert den Höhepunkt ihrer Popularität. Durch die große Varietät ihrer Spielweisen ist sie heute in der arabischen Musikkultur allgegenwärtig.
Bauweise
Eine Oud der modernen Bauweise besitzt einen halbbirnenförmigen Schalenkorpus, ein oftmals mit Schnitzereien versehenes Schallloch und einen nach hinten abgeknickten Wirbelhalter am Hals. Im Vergleich zur europäischen Laute besitzt die Oud keine Bünde. Dabei werden entweder sechs oder fünf Saitenpaare und eine Einzelsaite verwendet. Theoretisch wird eine Oud zwar in Quarten gestimmt, zwischen den tatsächlich verwendeten Stimmungen gibt es hingegen markante Unterschiede und eine allgemein akzeptierte Stimmung ist nicht vorhanden. Virtuosen verwenden jedoch oft die äußeren Saiten als Bässe und die inneren Saiten zum Melodiespiel.
Spieleingenschaften
Die Oud gilt unter den nahöstlichen Saiteninstrumenten als das flexibelste und dynamischste und ist ein verbreitetes Instrument in der Volksmusik. Die Töne auf der Oud werden durch das Zupfen mithilfe eines Plektrums erzeugt, das wesentlich länger als ein europäisches ist und dessen arabischer Fachbegriff „rischa“ lautet. Dadurch, dass die Rischa in der Handinnenfläche gehalten wird und die doppelchörigen Saiten der Oud beim Anschlag weniger leicht zu kontrollieren sind als Einzelsaiten, ist die Zupftechnik der Oud schwer erlernbar.